Was ist das Endo-Sleve-Verfahren
Wie funktioniert das Endo-Sleeve-Verfahren?
Beim Endo-Sleeve-Verfahren wird der Magen ohne Schnitt und ohne Narben verkleinert. Während einer Magenspiegelung wird der Magen ganz ähnlich wie ein Vorhang in Falten gelegt. Diese Falten werden mit einer kleinen Naht fixiert. Wenn man diesen Vorgang oft genug wiederholt, verkleinert sich die größe des Magens um bis zu 60 Prozent. Am Ende des Endo-Sleeve-Verfahrens ist der Magen also mehr als verkleinert und Patienten können schon von halb so großen Portionen satt werden ohne Hunger zu verspüren.
Wie wird der Eingriff durch den Mund durchgeführt?
Der Eingriff lässt sich mit einer Magenspiegelung vergleichen. Der Patient wird in Narkose versetzt. Sobald der Patient schläft, führt der behandelnde Arzt einen feinen Schlauch durch den Mund und die Speiseröhre in den Magen ein. Dort angekommen, wird zunächst überprüft, ob der Magen gesund ist und keine Infektion oder Entzündung vorliegt. Mit einem kleinen Greifer wird die Magenwand gegriffen und in die Mitte des Magens gezogen. Hierdurch entsteht ganz ähnlich wie bei einem Vorhang eine kleine Falte. Diese Falte wird mit einem feinen Faden fixiert. Diesen Vorgang führt der Arzt solange durch, bis der Magen optimal verkleinert wurde. Durch die schonende Operationsmethode können Patienten die Klinik schon am selben Tag verlassen.
Welchen Vorteil bietet die Methode?
Der gesamte Eingriff dauert in der Regel nicht länger als 60 Minuten. Nach einer kurzen Beobachtungsphase wird der Patient am gleichen Tag wieder entlassen. Im Gegensatz zum Magenbypass und Schlauchmagen wird weder am Magen noch am Darm mit einem Skalpell gearbeitet. Das Verdauungssystem bleibt vollständig intakt. Außerdem gehört das Endo-Sleeve-Verfahren zu den reversiblen Eingriffen. Das bedeutet, durch die schonende Operationstechnik, kann der Eingriff auch wieder rückgängig gemacht werden. Das ist beim Magenbypass und Schlauchmagen nicht der Fall. Einmal entferntes Gewebe kann nicht wieder zurückgebracht werden.
Weitere Infos
Für wen ist das Endo-Sleeve-Verfahren sinnvoll?
In der Regel erzielen Menschen mit Übergewicht ab einem BMI-Wert von 30 den größten Nutzen vom Einsetzen des Endo-Sleeve-Verfahrens. Das Endo-Sleeve-Verfahren ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung und wird nur in einzelnen Fällen über einen Antrag von der Krankenkasse übernommen.
Weitere Infos
POSE-Verfahren
Ausführliche Informationen:
Allgemeines
Allgemeines
Zur Behandlung der Adipositas können von spezialisierten Viszeralchirurgen (Abdominal- und Bauchchirurgen) - je nach Schwere der Erkrankung – unterschiedlich invasive bariatrische Eingriffe durchführen. Bariatrisch kommt von baros, dem griechischen Wort für Schwere oder Last. Dementsprechend befasst sich die bariatrische Medizin mit der Behandlung der Fettleibigkeit, auch Adipositas genannt, abgeleitet von dem lateinischen Begriff Adeps (Fett).
Body Mass Index (BMI)-Werte
Der BMI ist eine Rechengröße, die aus Körpergröße und Körpergewicht abgeleitet wird. Dieser Indexwert wird in der Praxis verwendet, um die Ausprägung eines Übergewichts beziehungsweise einer Adipositas zu erfassen.
Adipositas Grad 1: BMI-Wert ab 30
Adipositas Grad 2: BMI-Wert ab 35
Adipositas Grad 3: BMI-Wert ab 40
Das Endo-Sleeve-Verfahren kommt bereits bei Adipositas Grad 1 bei einem Body Mass Index von mehr als 30 in Frage. Ähnlich wie der Magenballon, kann das Endo-Sleeve-Verfahren deshalb schon frühzeitig dabei helfen aus dem Teufelskreis Übergewicht auszubrechen und ein freudvolles Leben zu führen.
Nicht-restriktive Verfahren
Nicht-restriktive Verfahren
Zu den sogenannten nicht-restriktiven Verfahren zur Unterstützung einer effektiven Gewichtsabnahme gehört neben dem Magenballon auch das Magenband und das Endo-Sleeve-Verfahren. Das Endo-Sleeve-Verfahren reduziert das Magenvolumen um bis zu 60 %. Am Magen befindliche spezielle zum Gehirn führende Nerven werden stimuliert und es entsteht rasch ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Das führt dazu, dass Patienten deutlich weniger Nahrung als gewohnt aufnehmen können, schneller satt und weniger schnell hungrif werden.
Das Endo-Sleeve-Verfahren ist eine reversible adipositaschirurgische Maßnahme, die permanent zur Unterstützung einer langfristigen Gewichtsabnahme eingesetzt werden kann. In der Regel erzielen übergewichtige Menschen mit einem BMI-Wert ab 30 die besten Erfolge mit diesem Eingriff.
Einsatzmöglichkeiten und Indikationen
Einsatzmöglichkeiten und Indikationen
Das Endo-Sleeve-Verfahren ist eine potenziell lebenslange Behandlungsmethode für krankhaft übergewichtige Menschen, bei denen alle anderen nichtoperativen Maßnahmen zur Gewichtsreduktion keinen nachhaltigen Erfolg gebracht haben.
Es eignet sich besonders gut für jüngere und motivierte Patienten, für die andere invasive Eingriffe wie Magenbypass oder Schlauchmagen noch nicht infrage kommen. Bei einer entsprechenden medizinischen Indikation kann das Endo-Sleeve-Verfahren auch bei minderjährigen Patienten zum Einsatz kommen.
Eingriff und Wirkungsweise
Eingriff und Wirkungsweise
Das Endo-Sleeve-Verfahren wird ausschließlich im Rahmen einer Magenspiegelung (Gastroskopie) durchgeführt. Der Magen wird in Falten gelegt bis das Magenvolumen um bis zu 60 % reduziert wird. Dadurch entsteht ein deutlich schnelleres Sättigungsgefühl. Der Patient befindet sich während dieses Eingriffs in Vollnarkose.
Während des Endo-Sleeve-Verfahrens wird der Magen mit einem langlebigen Faden in der richtigen Position fixiert. Bereits 1-2 Wochen nach dem Eingriff passt sich die Magenwand der neuen Position und Größe an. Auch wenn der Faden sich auflöst, bleibt die Magenwand bei normaler Belastung in der neuen Position. Für den seltenen Fall, dass sich eine Naht doch löst, lässt sich der Magen auch später wieder anpassen..
Der Patient muss lernen, seine Nahrung gut zu kauen, weil breiige, gut zerkaute Nahrung besser durch den Magen zur weiteren Verdauung gelangen kann.
Vorteile
Vorteile
Das Endo-Sleeve-Verfahren ist das einzige nicht-operative Verfahren der bariatrischen Chirurgie, das keine Vitaminmangelerscheinungen hervorruft. Da durch die Operation (OP) nicht in die Anatomie des Magen-Darm-Traktes eingegriffen wird, kann dieser unverändert Vitamine und Spurenelemente aus der Nahrung aufnehmen. Außerdem kann das POSE-Verfahren wieder rückgängig gemacht werden.
Durch den Gewichtsabbau verbessert sich oftmals die Lebensqualität der Patienten und auch die Begleiterkrankungen des metabolischen Syndroms (Zuckerkrankheit, Atemaussetzer im Schlaf, erhöhte Blutfettwerte etc. ), welches durch die Adipositas ausgelöst wird, werden positiv beeinflusst.
Probleme und Risiken
Probleme und Risiken
Jeder Eingriff und jede Vollnarkose bergen ein gewisses Risiko, das durch massives Übergewicht und die damit einhergehenden Gesundheitsrisiken potenziert wird.
Allgemeine und spezifische Risiken
Nach der OP können Probleme aufgrund einer gestörten Wundheilung oder Entzündungen im Magen auftreten.
Wenn eine Ernährungsumstellung nicht konsequent verfolgt wird und über einen längeren Zeitraum zu große Nahrungsmengen zugeführt werden, kann es zu einer Vergrößerung des neuen Magens kommen.
Endo-Sleeve-Verfahren und Schwangerschaft
Bislang sind keine besonderen Risiken bekannt, die eine Mutter und/oder ihr Kind belasten könnten. Dennoch wird geraten, in der Phase der Gewichtsreduzierung beziehungsweise 18 Monate nach dem Eingriff eine Schwangerschaft zu vermeiden, da diese den Körper stark belasten würde.
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist während einer POSE-Therapie erhöht, da sich durch den Abbau des Fettgewebes der Hormonhaushalt verändert.
Überschüssiges Fettgewebe bringt den Hormonhaushalt einer Frau insofern durcheinander, dass zu viele männliche Hormone produziert werden, welche eine Empfängnis erschweren. Setzt der Prozess des Fettabbaus ein, läuft der Prozess plötzlich entgegengesetzt und durch die Hormonveränderung steigt die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung wieder.
Deshalb sollten Frauen im gebärfähigen Alter vor dem POSE-Verfahren einen Gynäkologen aufsuchen und unter Umständen ihre bisherigen Verhütungsmaßnahmen anpassen oder umstellen.
Ernährung und Einschränkungen
Ernährung und Einschränkungen
Mit dem Endo-Sleeve-Verfahren kann ein nachhaltiger Gewichtsabbau erzielt werden, sofern sich Patienten konsequent an veränderte Ernährungsgewohnheiten halten und einen aktiveren Lebensstil annehmen. Süßigkeiten und stark kalorienhaltige Getränke gehören nicht auf den Speiseplan, denn diese können die durch das POSE-Verfahren geschaffene Engstellen leicht passieren, ohne das gewünschte Sättigungsgefühl auszulösen.
Nachsorge
Nachsorge
Nach dem ambulanten Eingriff sollten Patienten sich unter anderem an folgende Empfehlungen halten:
- Mindestens 10 Tage lang sollte jeden Morgen ein Magenschleimhaut schützendes Medikament eingenommen werden, bei einer bekannten Vorbelastung auch länger.
- Ist der Eingriff komplikationslos verlaufen, gibt es keine Notwendigkeit, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Die einmal tägliche Einnahme eines hochwertigen Multivitamin- und Mineral-Präparats wird jedoch als förderlich angesehen.
- Die erste Nachuntersuchung sollte innerhalb der ersten 2-4 Wochen nach dem Eingriff erfolgen. In diesem Termin werden die Erfahrungen mit den neuen Essgewohnheiten und andere Fragen besprochen sowie das Gewicht kontrolliert und bei Bedarf eine Magenspiegelung zur Kontrolle durchgeführt werden. Im ersten Jahr nach dem Eingriff ist es ratsam, alle 3 Monate eine solchen Kontrolltermin wahrzunehmen.
Sobald das Wunschgewicht erreicht wurde, können die Intervalle verlängert werden; es sollte jedoch mindestens einmal pro Jahr eine Kontrolluntersuchung stattfinden.
Sobald Probleme oder anhaltendes Unwohlsein auftreten sollten Zusatzuntersuchungen durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, alle aktuellen medizinischen Unterlagen seitens des Haus- oder eines Facharztes, wie etwa aktuelle Blutwerte, mitzubringen und dem behandelnden Arzt vorzulegen.
Bereits weiter oben angesprochen wurde das Thema Schwangerschaft im Laufe einer Adipositasbehandlung mittels Endo-Sleeve-Verfahren. Es gibt zwar keine bekannten Risiken, allerdings ist es für den Patienten einfacher sein Wunschgewicht zu erreichen und auch zu halten, wenn er sich an sein neues Essverhalten gewöhnt hat.
Zur Langzeittherapie einer Adipositasbehandlung gehört auch eine Ernährungstherapie und psychologische Beratung: Durch die körperliche und psychische Veränderung des Patienten werden auch sein Lebensgefühl sowie die Wahrnehmung durch das Umfeld beeinflusst. Ferner sollten etwaige erforderliche Folgeoperationen nach einer massiven Gewichtsreduktion eingeplant werden, beispielsweise die Entfernung von überschüssiger Haut, den sogenannten Hautschürzen.
Kosten
Kosten
Krankenkassen übernehmen die anfallenden Kosten in sehr wenigen Fällen, sofern die medizinische Indikation hinreichend nachgewiesen werden kann und die Adipositas nicht auf hormonelle oder psychische Ursachen zurückzuführen ist. Um die Notwendigkeit dieses nicht-operativen Eingriffs belegen zu können, müssen Patienten außerdem dokumentieren, dass sie bereits einen oder mehrere ernsthafte Abnahmeversuche unter ärztlicher Aufsicht unternommen haben und gewillt sind, ihre allgemeine Lebens- und Ernährungssituation nachhaltig zu ändern.
Von Beginn der Antragsstellung bis zu OP Entscheidung liegen mindestens 9 Monate, wenn das multimodale Konzept für die Antragsbewilligung der Krankenkasse durchlaufen wird. Wer jetzt schon etwas tun möchte, kann bei unserem Partner My Weight von den führenden Experten des endoskopischen Schlauchmagens behandelt werden. Die Kosten sind im Rahmen einer Finanzierung erschwinglich.
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