Das Magenband (Gastric banding)
Das Magenband ist eine operative Therapiemöglichkeit, um Gewicht zu verlieren. Durch ein Magenband wird der Magen im oberen Anteil eingeengt, sodass ein sogenannter Vormagen entsteht.
Wird dieser Vormagen mit wenig Speise gefüllt, dehnt sich die Magenwand und es entsteht ein schnelles und lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Dadurch isst der Patient deutlich weniger als bisher. Das Magenband stellt eine dauerhafte Maßnahme zur langfristigen Gewichtsabnahme dar.
Wer profitiert von einem Magenband?
In der Regel erzielen Menschen mit Übergewicht ab einem BMI von etwa 35 kg/m2 den größten Nutzen vom Einsetzen eines Magenband.
Wie wird das Magenband platziert?
Das Magenband wird im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie, minimalinvasive Technik) knapp unterhalb des Mageneingangs platziert. Der Patient befindet sich dabei unter einer Vollnarkose. Dadurch wird der Magen in einen Vormagen - in der Fachsprache "Pouch" - mit einem Fassungsvermögen von 20-30 ml und einen Restmagen geteilt. Die schnelle Füllung des Vormagens führt zu einem raschen Sättigungsgefühl. Außerdem wird der Patient gezwungen, sehr gut zu kauen, denn nur die breiige, gut zerkaute Speise kann durch die verbleibende Öffnung ‐ in der Fachsprache "Stoma" - in den Restmagen zur weiteren Verdauung wandern.
Das Magenband besteht aus einem weichen Silikonring, der über einen Schlauch mit einer sogenannten Portkammer verbunden ist. Nach dem Eingriff kann das Magenband über diese Portkammer gefüllt und damit seine Größe individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden. Die Portkammer wird unter der Haut (subkutan), die über dem geraden Bauchmuskel liegt, platziert. Dadurch entstehen nach der Operation keinerlei Einschränkungen für sportliche Tätigkeiten.
Nur bei dieser Methode kann auch nach diesem Eingriff eine Feineinstellung des Magenbands ohne eine weitere Operation durchgeführt werden. Man spricht auch von einem steuerbaren Magenband (englisch: laparoscopic adjustable gastric banding, kurz LAGB).
Welchen Vorteil bietet die Methode?
Das Einbringen eines Magenbands ist das einzige minimalinvasive, operative Verfahren, das nicht zu Vitaminmangelerscheinungen führt. Der gesamte Magen-Darm-Trakt kann unverändert Vitamine und Spurenelemente aufnehmen.
Wer profitiert von einem Magenband?
In der Regel erzielen Menschen mit Übergewicht ab einem BMI-Wert von 35 den größten Nutzen vom Einsetzen eines Magenbandes.
Weitere InfosAusführliche Informationen:
Allgemeines
Allgemeines
Zur Behandlung der Adipositas können von spezialisierten Viszeralchirurgen (Abdominal- und Bauchchirurgen) - je nach Schwere der Erkrankung – unterschiedlich invasive bariatrische Eingriffe durchgeführt werden. Bariatrisch kommt von baros, dem griechischen Wort für Schwere oder Last. Dementsprechend befasst sich die bariatrische Medizin mit der Behandlung der Fettleibigkeit, auch Adipositas genannt, abgeleitet von dem lateinischen Begriff Adeps (Fett).
Body Mass Index (BMI)-Werte
Der BMI ist eine Rechengröße, die aus Körpergröße und Körpergewicht abgeleitet wird. Dieser Indexwert wird in der Praxis verwendet, um die Ausprägung eines Übergewichts beziehungsweise einer Adipositas zu erfassen.
Adipositas Grad 1: BMI-Wert ab 30
Adipositas Grad 2: BMI-Wert ab 35
Adipositas Grad 3: BMI-Wert ab 40
Restriktive Verfahren
Restriktive Verfahren
Zu den sogenannten rein restriktiven Verfahren zur Unterstützung einer effektiven Gewichtsabnahme gehört neben dem Magenballon auch das Magenband. Das zumeist aus Silikon bestehende Magenband wird operativ um den oberen Teil des Magens gelegt und engt diesen ein, sodass ein „Vormagen“ entsteht. Wird nun dieser kleine Vormagen mit Nahrung gefüllt, dehnt sich die Magenwand, spezielle zum Gehirn führende Nerven werden stimuliert und es entsteht rasch ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Das führt dazu, dass Patienten deutlich weniger Nahrung als gewohnt aufnehmen können.
Das Magenband ist eine reversible adipositaschirurgische Maßnahme, die permanent zur Unterstützung einer langfristigen Gewichtsabnahme eingesetzt werden kann. In der Regel erzielen übergewichtige Menschen mit einem BMI-Wert ab 35 die besten Erfolge mit diesem Eingriff.
Einsatzmöglichkeiten und Indikationen
Einsatzmöglichkeiten und Indikationen
Das Magenband ist eine potenziell lebenslange Behandlungsmethode für krankhaft übergewichtige Menschen, bei denen alle anderen nichtoperativen Maßnahmen zur Gewichtsreduktion keinen nachhaltigen Erfolg gebracht haben.
Es eignet sich besonders gut für jüngere und motivierte Patienten, für die andere invasive Eingriffe wie Magenbypass oder Schlauchmagen noch nicht infrage kommen. Bei einer entsprechenden medizinischen Indikation kann das Magenband auch bei minderjährigen Patienten zum Einsatz kommen.
Eingriff und Wirkungsweise
Eingriff und Wirkungsweise
Das verstellbare Magenband wird fast ausschließlich im Rahmen einer minimalinvasiven Bauchspiegelung (Laparoskopie) um den oberen Teil des Magens gelegt, und zwar knapp unterhalb des Mageneingangs. Dadurch entsteht der oben erwähnte Vormagen, welcher sehr klein ist und daher bereits nach geringer Nahrungszufuhr gefüllt ist. Der Patient befindet sich während dieses Eingriffs in Vollnarkose.
Das Magenband besteht aus einem weichen Silikonring, der über einen Schlauch mit einer sogenannten Portkammer verbunden ist; diese wird in der Regel unter dem linken Rippenbogen auf einem sehr festen Gewebe, der Faszie, unter der Haut platziert. Durch den Schlauch kann das Magenband mit steriler Kochsalzlösung gefüllt werden, bis die gewünschte Verengung erreicht ist. Aufgrund der Portkammer kann jederzeit auch nach dem Eingriff eine Feineinstellung der Weite - durch die Regulierung der Flüssigkeitsmenge - des Magenbands vorgenommen werden.
Der Patient muss lernen, seine Nahrung gut zu kauen, da nur breiige, gut zerkaute Nahrung durch die verbleibende Öffnung in den Restmagen zur weiteren Verdauung gelangen kann.
Vorteile
Vorteile
Das Einbringen eines Magenbands ist das einzige minimalinvasive operative Verfahren der bariatrischen Chirurgie, das keine Vitaminmangelerscheinungen bedingt. Da durch die Operation (OP) nicht in die Anatomie des Magen-Darm-Traktes eingegriffen wird, kann dieser unverändert Vitamine und Spurenelemente aus der Nahrung aufnehmen. Außerdem kann ein Magenband leicht entfernt werden.
Durch den Gewichtsabbau verbessert sich oftmals die Lebensqualität der Patienten und auch die Begleiterkrankungen des metabolischen Syndroms (Zuckerkrankheit, Atemaussetzer im Schlaf, erhöhte Blutfettwerte etc. ), welches durch die Adipositas ausgelöst wird, werden positiv beeinflusst.
Probleme und Risiken
Probleme und Risiken
Jeder chirurgische Eingriff und jede Vollnarkose bergen ein gewisses Risiko, das durch massives Übergewicht und die damit einhergehenden Gesundheitsrisiken potenziert wird.
Allgemeine und spezifische Risiken
Nach der OP können Probleme aufgrund einer gestörten Wundheilung oder Entzündungen rund um das Implantat auftreten. Außerdem kann ein nicht gut platziertes Magenband verrutschen und es kann im Bauchraum zu Verwachsungen kommen.
Wenn eine Ernährungsumstellung nicht konsequent verfolgt wird und über einen längeren Zeitraum zu große Nahrungsmengen zugeführt werden, kann es zu einer Vergrößerung des Vormagens und der Speiseröhre und/oder anhaltendem Erbrechen kommen. Eine weitere bekannte Komplikation des Magenbandes ist der Verschluss des Magendurchgangs, der durch schlecht gekaute, zu große Nahrungsbrocken ausgelöst werden kann.
Magenband und Schwangerschaft
Bislang sind keine besonderen Risiken bekannt, die eine Mutter und/oder ihr Kind belasten könnten. Dennoch wird geraten, in der Phase der Gewichtsreduzierung beziehungsweise 18 Monate nach einer OP eine Schwangerschaft zu vermeiden, da diese den Körper stark belasten würde.
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist während einer Magenband-Therapie erhöht, da sich durch den Abbau des Fettgewebes der Hormonhaushalt verändert.
Überschüssiges Fettgewebe bringt den Hormonhaushalt einer Frau insofern durcheinander, dass zu viele männliche Hormone produziert werden, welche eine Empfängnis erschweren. Setzt der Prozess des Fettabbaus ein, läuft der Prozess plötzlich entgegengesetzt und durch die Hormonveränderung steigt die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung wieder.
Deshalb sollten Frauen im gebärfähigen Alter vor der Implantation eines Magenbandes einen Gynäkologen aufsuchen und unter Umständen ihre bisherigen Verhütungsmaßnahmen anpassen oder umstellen. Bei Vorliegen einer Schwangerschaft und etwaiger Morgenübelkeit und damit verbundenem Erbrechen muss das Magenband gelockert, also Flüssigkeit abgesaugt werden.
Ernährung und Einschränkungen
Ernährung und Einschränkungen
Mit einem Magenband kann ein nachhaltiger Gewichtsabbau erzielt werden, sofern sich Patienten konsequent an veränderte Ernährungsgewohnheiten halten und einen aktiveren Lebensstil annehmen. Süßigkeiten und stark kalorienhaltige Getränke gehören nicht auf den Speiseplan, denn diese können die durch das Magenband geschaffene Engstelle leicht passieren, ohne das gewünschte Sättigungsgefühl auszulösen.
Nachsorge
Nachsorge
Nach einem meist 2-3-tägigen Krankenhausaufenthalt sollten Patienten sich unter anderem an folgende Empfehlungen halten:
- Mindestens 10 Tage lang sollte jeden Morgen ein Magenschleimhaut schützendes Medikament eingenommen werden, bei einer bekannten Vorbelastung auch länger.
- Bei einem BMI-Wert über 50 sollte über den Zeitraum von circa 4 Wochen nach der OP täglich eine Antithrombose-Spritze gesetzt werden. Auch das Tragen von in einem Sanitätshaus speziell angepassten Kompressionsstrümpfen ist ratsam – allerdings nur bei Bewegung und nie im Ruhezustand.
- Ist die OP komplikationslos verlaufen, gibt es keine Notwendigkeit, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Die einmal tägliche Einnahme eines hochwertigen Multivitamin- und Mineral-Präparats wird jedoch als förderlich angesehen.
- Die erste Nachuntersuchung und die erste Anpassung der Bandweite sollten 4-6 Wochen nach der OP erfolgen. In diesem Termin werden die Erfahrungen mit den neuen Essgewohnheiten und andere Fragen besprochen, das Gewicht sowie die Wunden/Narben kontrolliert und bei Bedarf ein Röntgenbild erstellt. Im ersten Jahr nach der OP ist es ratsam, alle 3 Monate eine solchen Kontrolltermin wahrzunehmen.
Sobald das Wunschgewicht erreicht wurde, können die Intervalle verlängert werden; es sollte jedoch mindestens einmal pro Jahr eine Kontrolluntersuchung stattfinden.
Sobald Probleme oder anhaltendes Unwohlsein auftreten sollten Zusatzuntersuchungen durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, alle aktuellen medizinischen Unterlagen seitens des Haus- oder eines Facharztes, wie etwa aktuelle Blutwerte, mitzubringen und dem behandelnden Arzt vorzulegen.
Bereits weiter oben angesprochen wurde das Thema Schwangerschaft im Laufe einer Adipositasbehandlung mittels Magenband.
Zur Langzeittherapie einer Adipositasbehandlung gehört auch eine Ernährungstherapie und psychologische Beratung: Durch die körperliche und psychische Veränderung des Patienten werden auch sein Lebensgefühl sowie die Wahrnehmung durch das Umfeld beeinflusst. Ferner sollten etwaige erforderliche Folgeoperationen nach einer massiven Gewichtsreduktion eingeplant werden, beispielsweise die Entfernung von überschüssiger Haut, den sogenannten Hautschürzen.
Kosten
Kosten
Krankenkassen übernehmen die anfallenden Kosten in einigen Fällen, sofern die medizinische Indikation hinreichend nachgewiesen werden kann und die Adipositas nicht auf hormonelle oder psychische Ursachen zurückzuführen ist. Um die Notwendigkeit dieses operativen Eingriffs belegen zu können, müssen Patienten außerdem dokumentieren, dass sie bereits einen oder mehrere ernsthafte Abnahmeversuche unter ärztlicher Aufsicht unternommen haben und gewillt sind, ihre allgemeine Lebens- und Ernährungssituation nachhaltig zu ändern.
Von Beginn der Antragsstellung bis zu OP Entscheidung liegen mindestens 9 Monate, wenn das multimodale Konzept für die Antragsbewilligung der Krankenkasse durchlaufen wird. Wer jetzt schon etwas tun möchte, kann bei unserem Partner My Weight von den führenden Experten der Magenband Methode behandelt werden. Die Kosten sind im Rahmen einer Finanzierung erschwinglich.